Schrebitz Kirche
Adresse
Kleine Kirchgasse
04749 Ostrau
Telefon
034362 32616
Die Kirche ist ein langgestreckter verputzter Bau aus Bruchsteinmauerwerk mit Chorschluss und Strebepfeilern aus den Jahren 1500 bis 1520, der nachträglich um ein Joch verlängert wurde. Als Werkstein wurde dabei Rochlitzer Porphyr verwendet, der zur Entstehungszeit ziegel- bis englischrot mit schwarzen Begrenzungstrichen zur Kappe hin farblich gefasst war. Das ursprünglich gotische Maßwerk und ein Strebepfeiler im Süden fehlen. Die aus beiderseitig aus je zwei Kehlen entstehenden Rippen bilden ein Netzgewölbe, ähnlich der Marienkirche in Torgau und haben am südlichen Chorpfeiler Rippenansätze mit mehrfachen Durchdringungen und Nasenbildungen. Auch die Eingangshalle ist in die Bauzeit um 1520 einzuordnen. Die vor dieser Bauzeit entstandene gotische Westtür wurde als Zugang zum Dachboden in den Turm versetzt. Der hohe Westturm hat ein oktogonales Glockengeschoss und eine geschweifte Haube.
Das Glockenwerk besteht aus zwei Eisenglocken, die mittlere Glocke – 57 cm weit und 49 cm hoch – trägt die Inschrift: „… im Monath Oktober 1745“. Die Turmuhr von 1745 stammt von Uhrmachermeister Finsterbusch aus Döbeln, das alte Uhrwerk ist noch auf dem Dachboden erhalten, es wurde durch einen modernen Antrieb ersetzt.
Im Chor befinden sich Buntglasfenster mit Weinranken und -reben, sowie seitlich des Altars mit der Darstellung der Geburt und der Auferstehung Jesu Christi von Bruno Urban aus dem Jahr 1910. In den Fenstern sind die Namen der Stifter, unter anderem Clara Uhlemann, verzeichnet. Der Altar ist ein Werk des Jugendstil.
Das Kruzifix ist ein 155 cm langes, derbes Werk aus der Bauphase des 16. Jahrhunderts, der Korpus ist bei einer geplanten Umsetzung abgefallen, wurde nicht wieder montiert und ist reparaturbedürftig. Das Taufbecken aus getriebenem Kupfer hat einen Durchmesser von 55 cm und ist mit Blumenranken, in der Mitte mit der Verkündigung Maria in Kufischer Schrift verziert. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Die barocke Empore stammt von 1744. Die Brüstung ist mit Blumenmotiven bemalt. An der Nordwand, über zwei Wappenschilden befindet sich ein gotisches Sakramenthäuschen aus Rochlitzer Porphyr mit schmiedeeisernem Gitter, darüber Maßwerk. Das Sakramenthäuschen stammt aus Rittmitz bei Ostrau aus der um 1970 aufgegebenen Kirche.
Die Orgel wurde 1756 von Orgelbaumeister Johann Ernst Hähnel (1697–1777) aus Pausitz im Barockstil errichtet. Das Werk wurde von Hermann Eule (1872–1929) verändert. Diese Orgel wurde aufgrund der Bauschäden in den 1970er Jahren zerstört, der Prospekt konnte erhalten werden. Unter großen Anstrengungen gelang der Kirchgemeinde in den achtziger Jahren die Anschaffung einer Ersatzorgel aus der Begräbniskapelle St. Trinitatis aus Dresden.